










|
|
Allergien bald amtlich
bewilligt ?
Aertze sind empört: Der Bund will mehr
Lebensmittel-Zusatzstoffe erlauben darunter auch einige heikle
Substanzen.
|
Tartrazin (E102), Natamycin(E235),
Lysomin(E1105) - Laien können mit diesen Begriffen wenig
anfangen. Doch sie bergen Zündstoff. Denn sie stehen auf einer
Liste von 56 Lebensmittel-Zusatzstoffen (so genannte
E-Nummern), die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in der
Schweiz neu zulassen will. Um 26 dieser Stoffe, darunter die
erwähnten drei, sollen Allergiker und Asthmatiker besser einen
Bogen machen, raten Fachleute.
Als besonders problematisch gilt Tartrazin. Die
Lebensmittelindustrie verwendet den künstlichen Farbstoff zur
Gelbfärbung von Süsswaren, aber auch von Getränken, Senf oder
Milcherzeugnissen. 1986 hat der Bund Tatrazin verboten - nicht
zuletzt auf Drück der Schweizerische Gesellschaft für
Allergologie und Immunologie (SGAI).
Tartrazin könne -schwere, lebensbedrohliche allergische
Reaktionen auslösen-, erinnert die SGAI jetzt in ihrer Eingabe
ans Eidgenössische Departement des Inneren. Eine
Wiederzulassung wäre nach Ansicht von Brunello Wütrich,
Leitender Arzt der Allergiestation am Zürcher Unispital,
ziemlich absurd.
Diese Ausdehnung wäre ein herber Rückschritt, sagt Wütrich.
Man musste zum Beispiel damit rechnen, das es im Joghurt
plötzlich Azo-Farbstoffe drin hat.
Risiko: Azo-Farbstoffe in Joghurt und Süssigkeiten.
Die SGAI pädiert dafür, eine möglichst breite Palette der
künstliche Azo-Farbstoffe und nicht nur Tartrazin von
Lebensmittel fern zu zu halten.
Begründung: Für Leute, die Täglich beispielsweise
Früchtejoghurt oder Süssigkeiten konsumieren, bestehe sonst
ein enormes Risiko für allergische oder Allergie-ähnliche
Reaktionen. Zudem: Azo-Farbstoffe sollen wegen ihres Krebs
erregendes Potentialz in der Verordnung über
Gebrauchsgegenstände verboten werden; da wäre es "Paradox"
wenn sie in Nahrungsmitteln breit zugelassen würden, schreibt
die SGAI. Ebenfalls vehement wehren sich die Allergie-Experten
gegen die Zulassung von Natamycin und Lysozym. Natamycin ist
ein bei der Käseproduktion verwendbares Konservierungsmittel
mit antibiotischer Wirkung. Es kann laut SGAI bei Menschen
unter bestimmten Bedingungen zu Hautausschlägen führen und die
Entwicklung Antibiotika-resistenter Bakterien begünstigen. Der
Käse-Konservierungsstof Lysozym wiederum kann für
Hühnerei-Allergiker problematisch sein.
Industrie-Interessen leider im Vordergrund.
Doch in Bern gibt man sich gelassen. Aufgrund
internationaler Uebereinkommen und des Bundesgesetzes über
technische Handelshemmenisse müsse der Bund so genannte
nichttarifarische Hindernisse beseitigen, erklärt
BAG-Vertreterin E. Nellen. Und die heute geltende Liste der
erlaubten Zusatzstoffe stelle eben in Bezug auf die EU ein
solches Hindernis dar. !!! |
Ratgeber
Der
64-seitige Ratgeber von Heinz Knieriemen kostet CHF
12.- (inkl. Versandkosten) und ist erhältlich unter:
K-Tipp, "E-Nummern", Postfach 431, 8024 Zürich
|
|
|
E-Mail an administration oder
Website: http://www.ktipp.ch
Internet-Adressen:
http://www.zusatzstoffe-online.de Alle E-Nummern
detailliert aufgelistet. |
|
|