Ireland ist nicht nur die Insel der Gelehrten und Heiligen,
sondern auch ein Land mit einer reichen Vergangenheit voller
Mythen und Mysterien, in dem die Grenzen zwischen geschichtlicher
Realität und Legende mitunder verschwimmen. Landschaft der Berge,
Moore und Inseln ruhen still Abertausende von überresten
heidnische wie christliche Vergangenheit. Steinkreise, Hochkreuze,
Ganggräber und die Bienenkorbhütten der Mönche scheinen hier
geradezu aus dem Boden der Felder, Felsen und Moore zu spriessen;
sie sind gleich den Seen und Bäumen ein Bestandteil der
Landschaft. Hier werden Gegenwart, Vergangenheit, und Zukunft
eins.
Angesichts dieses Erbe überrascht es nicht, das der Mythos der
Leprechauns, der irischen Wichtelmänner, seit der Zeit besteht,
als die Tuatha de Danaan, das sagenhafte "Feenvolk" göttlichen
Ursprungs, unter den Erdboden verbannt wurde, um Tausende von
Erdgänge in ganz Irland zu bewohnen. Kein Wunder, das die alte
irische Sprache und Kultur in dieser unverfälschten Umgebung,
fortbestehen konnte.
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Clonmacnoise (das irische Cluain Mhic Nós
bedeutet "Wiese der Söhne von Nós") wurde um 584 von St. Ciarán,
dem Sohn eines Handwerksmeisters gegrundet. Auf einem Wallbergkamm
liegend, thront Clonmacnoise über eiem weitläufigen Moor, das dem
Fluss Shannon das Bett bereitet. In der Vergangenheit befand sich
Clonmacnoise daher ganz wörtlich genommen am Dreh- und Angelpunkt
Irlands,wo der Hauptverbindungsweg zwischen Norden und Süden, der
Shannon, die wichtige Ost/Westverbindung endlang der Geröllhänge
der Gletscherwallberge kreuzte. Diese zentrale Lage trüg dazu bei,
dass sich Clonmacnoise zu einem wichtigen Zentrum für Religion,
Bildung, Handel, Handwerk und Politik entwickeln konnte. Als Ort
der Grabstätte von St. Ciarán zieht Clonmacnoise nun seit fast 500
Jahren Pilger an.
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