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Gefährlicher Leichtsinn
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Kurz vor der
Zwischenlandung in Singapur sah Martin B. plötzlich die
Triebwerke brennen. Er geriet in Panik. Doch niemand ausser ihm bemerkte das Feuer. Der 25-jährige Student hatte eine Halluzination, ausgelöst durch die Malariaprophylaxe mit Lariam. Sechs Wochen lang war er mit seiner Freundin durch Südostasien gereist und schluckte deshalb das schützende Medikament. Auf dem Rückflug erreichten die Nebenwirkungen ihren Höhepunkt. Das Ausflippen im Flugzeug wäre Martin B. vermutlich erspart geblieben, hätte er sich vor der Reise ins Malariagebiet medizinisch beraten lassen. Jeder Tropentourist sollte sich eine individuell zugeschnittene Prophylaxe-Empfehlung beim Spezialisten einholen. Nichts
gegen die bekannte Globetrotter-Regel "boil it, cook it, peel it
or forget it", deren Anwendung hauptsächlich vor Durchfallen
schützt. Doch bei Krankheiten wie Malaria ist medizinischer
Sachverstand gefragt. Dabei nützt es überhaupt nichts, eine
Karte zu haben, auf der sämtliche Risikogebiete bunt
eingezeichnet sind. Worauf es ankommt, sind aktuelle
Informationen über die Empfindlichkeit des Malariaerregers, den
in vielen Regionen schützt das altbewährte Chinin schon längst
nicht mehr. Gegen diese Substanz ist der Parasit inzwischen
resistent. Über eine Million Schweizer fliegen jedes Jahr in südliche Länder in den Mittelmeerraum, nach Afrika, Asien oder Südamerika. Gemäss Schätzungen erkrankt fast jeder Dritte bei solchen Urlaubsreisen. Meist sind es Durchfälle, die sich von selbst kurieren. Doch unvorsichtige Touristen importieren auch gefährliche Infektionen wie Thyphus, Cholera, Gelbfieber und Ebola, oder eben Malaria. Der Erreger gelangt durch einen Moskitostich in die Blutbahn, befällt die Leber und lässt die roten Blutkörperchen platzen. Das hohe Fieber wird oft falsch als Grippe diagnostiziert. Bei gewissen Malariaformen tritt die Krankheit erst Monate nach der Rückkehr aus dem Risikogebiet auf. |
Individuelle Beratung für Reisender gibt es auch am Telefon.
Tropeninstitut Basel So wie gegen
Malaria gibt es auch gegen die meisten anderen
Tropenerkrankungen effektive Vorbeugungsmassnahmen oder
Impfungen. Doch leichtsinnige Reisende fordern das Schicksal
geradezu heraus: sie laufen Barfuss durch feuchtes Grass, essen
halb rohen Fisch, trinken Leitungswasser oder gehen in stehenden
Gewässern baden, in denen Wurmlarven lauern, um sich durch ihre
Haut zu bohren. Das von Mücken
übertragene Gelbfieber-Virus verursacht hohes Fieber, schädigt
Nieren und Leber ( die Haut wird gelb). Hepatitis A Dabei wäre eine
wirksame Vorbeugung so einfach: Das Tropeninstitut Basel (siehe
oben) beraten Fernreisende, auch telefonisch.
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